Gründung als China-Inland-Mission

OMF International wurde 1865 als die China-Inland-Mission (CIM) von dem englischen Arzt James Hudson Taylor gegründet. Er hatte das große Herzensanliegen, Gottes gute Botschaft nicht nur in den Küstenstädten Chinas zu verkünden, sondern sie auch in die bis dahin unerreichten inneren Provinzen Chinas zu bringen. Seine Entscheidung am Strand von Brighton beschrieb Taylor folgendermaßen:

„Unfähig, den Anblick einer Gemeinde von tausend oder mehr Christen zu ertragen, die sich in ihrer eigenen Sicherheit freuten, während Millionen aus Mangel an Wissen zugrunde gingen, wanderte ich allein auf den Strand hinaus. Dort überwand der Herr meinen Unglauben, und ich übergab mich Gott für diesen Dienst.“

Hudson Taylor und die Missionare, die mit ihm nach China aufbrachen, waren Männer und Frauen des Gebets, die sowohl ihre tägliche Arbeit als auch ihre Versorgung komplett Gott anvertrauten. Als Folge ihres bedingungslosen, kindlichen Glaubens und den Stunden, die sie täglich im Gebet verbrachten, sahen sie Gott mächtig unter den Chinesen und in China lebenden Minderheiten wirken und viele von ihnen zum Glauben kommen. Bis 1939 ist trotz vieler politischer Unruhen, Verfolgung und Kriege die Missionsgemeinschaft auf etwa 1.300 Mitglieder gewachsen und fast 200.000 Menschen in China sind getauft worden.

Wie kam OMF nach Japan?

In den 50er Jahren, nachdem die Kommunisten in China die Führung übernommen hatten, war die CIM jedoch gezwungen das Land zu verlassen. Statt die Mission aufzulösen entschied sich die Leitung in andere Länder Ostasiens zu gehen, wo sie zunächst unter Chinesen und schließlich auch unter der lokalen Bevölkerung die Botschaft von Jesus verkündeten.

Obwohl es in Japan zu dieser Zeit kaum Chinesen gab, fühlte sich die CIM, nachdem sie zwei große Geldspenden für Missionsarbeit in Japan erhalten hatte, von Gott geführt auch nach Japan zu gehen, wo 1951 die ersten CIM-Missionare ankamen. Dem Pioniergeist Hudson Taylors und seinem Anliegen für die Unerreichten folgend, fingen sie zunächst dort an, wo es bis dahin noch keine christliche Mission gab: Die zwei nördlichsten Präfekturen Hokkaido und Aomori.

1964 änderte die CIM ihren Namen in „Overseas Missionary Fellowship“ (OMF), zu Deutsch „Überseeische Missions-Gemeinschaft“. Heute arbeitet OMF in vielen Ländern Ostasiens und weltweit unter Ostasiaten, um ihnen Gottes Einladung zu einer tiefen Liebes- und Vertrauensbeziehung mit ihm nahezubringen. In Japan erstreckt sich das Gebiet, in dem OMF arbeitet von Hokkaido über Tohoku, den nordöstlichen Teil der Hauptinsel, bis nach Kanto, der Gegend um Tokyo herum.

Werte von OMF

Als Glaubensmission arbeitet OMF seit ihrer Gründung unter der Prämisse, dass wenn Gott Menschen zu einem Werk beruft, er auch für ihre Arbeit und ihren Unterhalt sorgen wird. Deshalb vertrauen auch wir als Gottes Mitarbeiter in seiner weltweiten Mission uns ganz seiner Versorgung und Unterstützung an.

OMF ist eine überkonfessionelle, evangelikale Missionsgemeinschaft, in der Missionare und anderes Personal aus etwa 40 verschiedenen Ländern in allen Altersstufen zusammenarbeiten. Diese Vielfalt ist eine Stärke und gleichzeitig eine Herausforderung. Wir schreiben die „Gemeinschaft“ in „Missionsgemeinschaft“ groß und, auch wenn wir aus unterschiedlichen Kulturen und Gemeindehintergründen kommen, wollen wir als Gottes Familie zusammenleben und auf einander achten.

Den Respekt vor der Kultur des anderen wollen wir auch gegenüber den Volksgruppen und sozialen Schichten, in denen wir arbeiten, wahren. Keine Kultur auf dieser Erde ist vom zerstörerischen Einfluss der Trennung von Gott, dem Egoismus und der menschlichen Grausamkeit verschont geblieben. Jedes Volk trägt tiefe Verletzungen und Traumata mit sich herum. Aber gleichzeitig hat jede Kultur eine besondere Schönheit und Würde von Gott bekommen. Diese wollen wir in das Licht Gottes stellen und zum Leuchten bringen wollen. Daher bemühen wir uns die Sprache und Kultur der Menschen zu erlernen, um mit ihnen zusammen Gottes Friedensreich in ihrem Land und über dessen Grenzen hinaus auszubreiten.