Wenn dir Japan auf dem Herzen liegt und du gerne in Gottes Mission aktiv werden möchtest, gibt es für dich mehrere Möglichkeiten. OMF hat sie in den „Six Ways“ zusammengefasst, die wir im Folgenden etwas ausführen.

1. Lernen

Um effektiv für Japan zu beten oder um mit Japanern in Kontakt zu treten, ist es wichtig sich über ihr Land, ihre Geschichte und ihre Art zu denken zu informieren. Japans Kultur ist sehr reich und unterscheidet sich in vielen Aspekten von unserer westlichen Lebensweise. Daher gibt es viel Neues zu entdecken.

Im Internet gibt es eine Vielzahl von Blogs und YouTube Channels über das Thema Japan. Wir haben zum Beispiel sehr viel über die Videoserie „Begin Japanology“ und „Japanology Plus“ des japanischen Fernsehsenders NHK gelernt, welche ein sehr weites Spektrum von Themen abdeckt und auf YouTube zu finden ist. Wir können auch die folgenden deutsche Blogs sehr empfehlen:

Auf unserem Weg nach Japan, vor allem während unserer Bibelschulzeit haben wir viel über Japan gelesen. Hier hast du eine Auswahl von Büchern, die wir sehr hilfreich fanden:

Niall Murtagh: „Blauäugig in Tokio: Meine verrückten Jahre bei Mitsubishi“

Robert Whiting: „You Gotta Have Wa: When Two Cultures Collide on the Baseball Diamond“ (Englisch)

Inazo Nitobe: „Bushido: Die Seele Japans“

Russel T. Hitt: „Sensei. Die Lebensgeschichte der Irene Webster-Smith“

Ayako Miura: „Shiokari Pass“

Martin Heißwolf: „Japanisches Heilsverständnis: Soteriologie im Kontext des japanischen Animismus“

Takeo Doi: „Amae. Freiheit in Geborgenheit. Zur Struktur japanischer Psyche“

2. Beten

Als Jesus seinen Jüngern gesagt hatte, dass die Felder reif für die Ernte sind und die Ernte groß ist, war das erste, das er ihnen auftrug, für Arbeiter zu beten (Lukas 10,2). Erst danach schickt er sie los. Gebet ist der Anfang einer jeden Arbeit im Reich Gottes, und jedes Werk muss durch Gebet geboren werden. Denn im Gebet rufen wir das, was nicht sichtbar ist, ins Dasein. Durch beten kannst du viel für Mission tun:

Bete für Missionare, zum Beispiel für ihre Arbeit, ihr Familienleben und ihr emotionales und geistliches Wohlergehen. Bete außerdem, dass Gott mehr Arbeiter in seinen Weinberg schickt.

Bete für unerreichte Gegenden und Volksgruppen, damit Herzen für Gottes Licht und Gottes Rufen geöffnet werden, Gottes Reich sich ausbreitet, und die Werke des Feindes zerstört werden.

Bete für Christen und Gemeinden vor Ort, dass sie ein lebendiges und für ihre Kultur relevantes Zeugnis sind, ein gesundes Gottesbild haben, und Gottes Liebe sowohl untereinander als auch gegenüber ihren Mitmenschen praktizieren.

Das sind nur drei grobe Richtungen, in die dein Gebet gehen kann. Lass dich auch im Gebet vom Heiligen Geist leiten, denn er weiß am besten wofür gerade Gebet nötig ist und wofür er dich einsetzen will. Im Internet gibt es eine Vielzahl von Gebetsressourcen für Mission, die ausführlicher beschreiben, wofür du beten kannst. Hier sind ein paar Beispiele:

Gebetsressourcen bei OMF

Gebet für Missionare — Mehr Ideen, wie du für Missionare beten kannst

Joshua Project (Englisch) — Informationen und Gebetsanliegen zu unerreichte Volksgruppen

Operation World (Englisch) — Informationen und Gebetsanliegen nach Ländern sortiert

Speziell zu Japan haben wir eine Reihe von Gebets-Ressourcen gesammelt. Und auf unserer Gebetsseite findest du viele Beiträge, in denen wir detailliert schreiben, wie du für Japan beten kannst.

Wenn du uns und unsere Arbeit persönlich im Gebet unterstützen möchtest, kannst du unseren Rundbrief abonnieren, der dich mit aktuellen Informationen und Gebetsanliegen versorgt. Ganz besonders würden wir uns freuen, wenn du unser Gebetspartner wirst und dich bereit erklärst regelmäßig für uns zu beten. Unabhängig davon kannst du bei unserer aktuellen Aktion „Keine Stadt auf Hokkaido ohne Gebet“ mitmachen und eine Gebets-Patenschaft für eine der 188 Städte und Dörfer Hokkaidos übernehmen.

3. Selber Gehen

Jeder von uns ist berufen ein Nachfolger Jesu zu sein. Und so mancher folgt ihm bis ans Ende der Welt. Jesus zu folgen heißt ihn ganz zum Herrn über jeden Aspekt des eigenen Lebens zu machen. Wer Jesus glaubt und ihm vertraut, weiß, dass Gott ein guter Vater ist, der seinen Kindern nur Gutes tun will und für jeden von uns einen individuellen Weg geplant hat, der perfekt zu unseren persönlichen Gaben passt und uns eine gesunde Balance von Herausforderung und Erfüllung gibt.

Außerdem muss uns klar sein, dass es Jesus ist, der als Herr seine Gemeinde baut (Mat 16,18), und es der Heilige Geist ist, der Gottes Mission vorantreibt (Apg 8,29; 13,2; 16,6-10; Eph 2,22). Es ist vom Anfang bis zum Ende Gottes Plan, Gottes Arbeit und zu Gottes Ehre. Die Geschichte wie Gott uns beide zuerst zu sich selbst und anschließend in die Mission nach Japan gerufen hat, kannst du hier lesen:

Nicht jeder wird von Gott in die Fremde geschickt, um seine gute Botschaft den Menschen zu erzählen, die ihn noch nicht kennen. Aber es lohnt sich immer einen Missionseinsatz in einer anderen Kultur zu machen. Vielleicht will dir Gott gerade dadurch deinen Weg zeigen. Ein Kurzzeit-Einsatz von zwei Wochen bis zu einem Jahr ist dafür sehr gut geeignet. OMF bietet in ihrem Serve-Asia-Programm solche Einsätze an, in denen du von Studentenarbeit und Gebetsreisen, über Betreuung von Missionarskindern bis hin zu medizinischer Arbeit und Englischunterricht die verschiedensten Aufgaben übernehmen und Erfahrungen sammeln kannst.

Die Arbeit von Langzeit-Missionaren ist ebenfalls nicht allein auf Evangelisation, Lehrtätigkeit und Gemeindegründung beschränkt. Es gibt viele Möglichkeiten im Reich Gottes kulturübergreifend zu arbeiten. Gott benutzt Fachkräfte, um an ihrem Arbeitsplatz im Ausland ein Licht zu sein und in Segmente der Gesellschaft vorzudringen, die für traditionelle Missionare nur schwer erreichbar sind. Auch gibt es zahlreiche Möglichkeiten in Unterstützenden Funktionen zu wirken. Von IT-Experten über Grafikdesigner bis zu medizinischem Personal und Gästehaus-Verwalter werden die unterschiedlichsten Qualifikationen auf dem Missionsfeld benötigt. Wenn du merkst, dass Gott dich für längere Zeit in die Mission ruft, dann könnten dir die vielen Möglichkeiten bei OMF als Inspiration dienen.

Ein guter Start in Gottes Mission ist eine solide Ausbildung. Aus eigener Erfahrung können wir dir das „Cornerstone Bible College for Mission Training“ in den Niederlanden wärmstens empfehlen. Dort haben wir eine bibelfundierte und praktische Missionarsausbildung genossen, die einen großen Schwerpunkt auf interkulturelle Kommunikation, Teamwork und emotionale Gesundheit legt – alles Fähigkeiten, die für Missionare unerlässlich sind. Cornerstone bietet auch kurze Einzelkurse an zum Reinschnuppern.

4. Andere senden

Senden ist in Gottes Mission ein ebenso wichtiger Bestandteil wie selber gehen. In der Gemeinde in Antiochia (Apg 13,1-3) wurden zwei der fünf Lehrer, nämlich Barnabas und Paulus, von Gott gerufen zu gehen. Die übrigen drei blieben zurück als Sender. Senden ist ein aktiver Dienst und wer sendet, sieht sich als Teil des Geschehens in Gottes weltweiter Mission. Eine sendende Gemeinde ist eine internationale Gemeinde geworden, mit einem Standbein zu Hause und einem Standbein auf dem Missionsfeld.

Der Dienst von sendenden Christen erstreckt sich von aktivem Interesse und Gebet, über finanzielle Unterstützung bis hin zu tatkräftiger Hilfe. Manche schicken Pakete mit Lebensmitteln aus der Heimat, die die Missionare auf dem Feld sicherlich vermissen, manche besuchen ihre Missionare auf dem Feld, um sich selbst ein Bild von ihrer Arbeit und dem Missionsbedarf im Einsatzland zu machen. Manche helfen beim Verteilen oder Übersetzen der Rundbriefe oder machen die Anliegen ihrer Missionare in der Heimat einem größeren Publikum bekannt. Und wenn die Missionare im Heimaufenthalt sind, stellen sie eine Wohnung oder ein Auto zur Verfügung, oder helfen beim Umzug oder bei der Kinderbetreuung.

Für eine reibungslose Kommunikation zwischen Gesandtem und sendender Gemeinde ist ein Missionsbeauftragter oder eine Missionsteam eine gute Idee. Diese fungieren einerseits als Ansprechpartner und seelsorgerliche Begleiter für die Missionare und können sie über Veränderungen in der Gemeinde auf dem Laufenden halten. Andererseits können sie in der Gemeinde das Bewusstsein für Mission „warmhalten“ und die Leitung über die Anliegen der Missionare informieren. OMF hat einen hilfreichen Leitfaden zu Missionsteams zusammengestellt.

5. Menschen willkommen heißen

In unserer globalisierten Welt ist es schon lange nicht mehr so, dass man „Heimat“ und „Feld“ strikt trennen kann. Wir erleben wie Menschen aus aller Herren Länder nach Europa kommen, entweder zum Studieren, Arbeiten oder um eine neue Heimat zu finden. Viele von ihnen hätten in ihrem eigenen Land nie von Jesus gehört. Nun sind sie hier, teils entwurzelt, teils offen für Neues, und man muss nicht mal die eigene Stadt verlassen, um ihnen zu begegnen und sie in Wort und Tat Gottes Liebe spüren zu lassen.

Das Wichtigste für Neuankömmlinge in einer fremden Kultur ist es Menschen um sich zu haben, die ihnen ein Gefühl von Heimat vermitteln. Das ist gar nicht schwer. Lade die Leute die du triffst zum Essen ein oder veranstalte einen Spieleabend. Lade sie zu deinem Hauskreis oder Bibelstunde ein. Oft sind Menschen, die die Bibel noch nicht kennen, sind normalerweise neugierig, was in diesem berühmten Buch steht. Selbst in Japan haben wir einen Hauskreis mit internationalen Studenten aus aller Welt angefangen. Uns hat vor allem das Konzept „FriendsForDinner“ inspiriert, unser Haus zu öffnen. Diese Studententreffen haben bei uns oft den Charakter einer Selbsthilfegruppe angenommen, weil die Studenten ihre Probleme und Erfahrungen in der fremden Kultur miteinander geteilt haben.

Als Gemeinde kannst du einen Deutschkurs oder ein internationales Café organisieren. OMF hat viel Erfahrung mit der Arbeit unter Menschen aus Asien in Europa (sog. „Diaspora“-Arbeit) und steht Gemeinden gerne in dieser Arbeit zur Seite. Lade doch OMF zum Beispiel für ein Seminar über interkulturelle Kommunikation ein.

6. Andere mobilisieren

Jesus hat seinen Nachfolgern aufgetragen: „Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker“ (Mat 28,19). Doch durch die ganze Kirchengeschichte hinweg sehen wir, wie dieser Auftrag, und damit das Bewusstsein von Mission, immer wieder in den Hintergrund geraten ist. Darum ist es so wichtig Menschen zu haben, die uns an diesen Auftrag erinnern und uns sensibel machen für eine Welt, die ohne Gott in der Dunkelheit liegt.

Wenn man genauer darüber nachdenkt, stellt man fest, dass Mission keine Pflicht ist, sondern eine Einstellung. Gott will, dass seine Geschöpfe ihn kennenlernen, weil er sie liebt und weiß, dass es das Beste für sie ist. Der barmherzige Samariter hat dem verletzten Juden geholfen, nicht weil er musste, sondern weil er Mitleid hatte (Lk 10,33). Und so sollten auch wir nicht von Pflichtdenken oder Schuldgefühlen motiviert sein, Gottes frohe Botschaft zu verkünden, sondern von Mitgefühl und Nächstenliebe. Wenn Gottes Liebe in uns wirkt, dann haben wir ein ehrliches Verlangen anderen in ihrer Beziehung mit Gott weiterzuhelfen, und wissen gleichzeitig, dass wenn Gott uns in seine Mission hineinnimmt, er uns auch mit allem Nötigen ausgestattet hat (Röm 8,31-32; 2Kor 9,8).

Das bedeutet, dass ein weiser Mobilisator nicht mit Druck kommt oder ein schlechtes Gewissen hervorrufen möchte, sondern er teilt seine Liebe, sein Mitgefühl und seine Begeisterung für Mission mit anderen, um sie zum Handeln zu bewegen. Praktische Wege der Mobilisation können regelmäßige Gebetszeiten oder Jungendstunden mit dem Thema Mission oder unerreichte Volksgruppen sein. Lade einen Missionar ein, um von seinem Dienst und seinen Erfahrungen zu erzählen, oder nimm andere auf Missionskonferenzen mit. Oder schicke Leute auf Kurzzeiteinsätze, damit sie danach in der Gemeinde ihre Begeisterung teilen können und zu einer mehr missionsorientierten Atmosphäre beitragen.